Dienstag, 6. August 2013

Was mir gar nicht fehlt.

Schnürschuhe zubinden mit Bauch.

Noch weniger: Schnallenschuhe zuschnallen mit Bauch. (Ich spreche von euch, kniehohe Biker Boots.)

Das Brie-Schinken-Muscheln-Sushi-Salami-Feta-Oliven-Alkohol-Aioli-Lachs-Rohmilch-Embargo.

In einer etwas schludrigen Haltung plötzlich husten zu müssen und auf einmal höllische Schmerzen im Bauch zu haben.

Überallhin mit Klinikkoffer fahren.

Die "Und?"-Anrufe und -SMS.

Unaufgeforderte Ernährungsberatung von Wildfremden auf der Straße und im Supermarkt.

Meine völlig durchgenudelten zwei gestreiften H&M-Schwangerschaftsoberteile, bei denen diese elastischen Bänder an der Seite zum Einstellen der Weite (die eh kein Mensch braucht) schon bis zu den Füßen gehangen haben und die am Ende schon diese leicht andere Körnung im Stoff unter den Armen hatten.

Meine Schwangerschafts-Apps.

Die idiotischen Fragen in "What to expect". ("Bringt es Unglück, wenn ich von Babys träume?")

Fünf Treppenstufen hochgehen und einen Kreislaufkollaps erleiden.

Eisentabletten morgens um vier.

Schwangerschaftsyoga.

Leute, die der Meinung sind, ich dürfte jetzt aber XY nicht mehr tun, weil ich schwanger bin. ("WAS, du fährst AUTO?")

Der Wartebereich am Kreißsaal des UKE.

Die Tiefgarage des UKE.

Der wiederverwendbare, mit ollem Ultraschallgel getränkte Stoffgurt für das CTG, den ich wegen der Müllvermeidung ins UKE immer wieder mitbringen musste. (Hätte ich niemals aufgehoben, wenn ich damals schon gewusst hätte, dass wenig später auf der anderen Seite der Glastür zur Wochenstation täglich ca. 60 Liter ungetrennter Mischmüll pro Nase anfallen, um die sich kein Mensch schert...)

Die einzige zu sein, die in Kalles Ultraschallfotos irgendwie so gar nichts erkennen kann.

Das Saufnäschen und die Saufbäckchen in meinem Gesicht. Bei Menschen ohne Couperose macht Schwangerschaft "rosig" und "strahlend". Bei Menschen mit... ohje, ohje.

Nicht zu wissen, ob Kalle gesund ist.

Nicht zu wissen, ob Kalle niedlich ist.

Nicht zu wissen, ob Kalle von Anfang an mein Baby sein wird.

Zupfmassagen.

Sieben Klogänge pro Nacht.

Schwangerschaftstee.

Schmierblutungen.

Der Kartoffelsalatultraschall meiner alten Ärztin. Und die Kartoffelsalatkommentare, mit denen sie ihm erst noch die richtige Würze verliehen hat. "Oha." "WAS?" "Ach, nichts. ... Vermutlich."

Müde sein ab neun. Ins Bett müssen um halb elf. Dann trotzdem nicht schlafen und dabei genau wissen, dass das hier gerade die letzten Wochen mit einer Chance auf Nachtruhe sind.

1 Kommentar:

  1. oh gott ja, der furchtbare, überfüllte wartebereich. und diese knüselei mit den räudigen gurten!!!

    lg
    anna

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