Montag, 4. Juni 2012

Crinone, Gonal, Brevactid und Menogon trifft keine Schuld

Die erste Mücke des Sommers hat mich gestochen. Und wohin? Genau zwischen die Augenbrauen. Es sieht ungefähr so aus wie ein Einschussloch. Das und der allmontägliche Schritt auf die Waage machen mich heute ein bisschen unzufrieden mit meinem Äußeren. 68.8. Von 200 Gramm Abnehmerfolg innerhalb von sieben Tagen bin ich ehrlich gesagt unterwältigt. ("Ist die eigentlich bescheuert, dem Internet zu erzählen, was sie wiegt?" Ist sie wohl. Vor ein paar Wochen habe ich nach ewigen Zeiten wieder mal meine ziemlich zerfledderte Ausgabe von "Bridget Jones" aus dem Regal gezogen, übrigens ein großartiges Buch und viel besser als der Film. Davon abgesehen gilt es als Paradebeispiel für "Spaß für den Leser durch Selbsterniedrigung der Hauptfigur". Vor jedem Eintrag schreibt sie, was sie wiegt, und zwar in irgend so einer englischen Maßeinheit wie Stone. Beim Lesen hatte ich immer den Eindruck, die ist so ungefähr mein Kaliber. Irgendwann wollte ich es genauer wissen und habe mal einen dieser schäbbig gestalteten Netzrechner ausrechnen lassen, wie viel soundsoviel Stone soundsoviel denn in Kilo sind. 57,2 war die niederschmetternde Antwort. Würde ich 57,2 Kilo wiegen, könnte man mich eventuell nur mit Gewalt davon abhalten, bauchfrei zur Arbeit zu gehen. Schrieb sie und biss noch mal in ihre Mohnschnecke.)

Im Moment lebe ich eigentlich nach der Maxime: ordentlich Sport, mindestens vier mal pro Woche, niemals den Fahrstuhl benutzen (es sei denn, ich muss unbedingt meinen Burger mit Fritten heiß an den Schreibtisch kriegen und Treppe dauert zu lang) und ansonsten essen, worauf ich Lust hatte. Als das losging, dachte ich, siehst du, erst dauert es eine Weile, bis sich was bewegt, währende sich all der Schwabbel in stahlharte Muskelmasse verwandelt, aber dann überholst du sie alle lächelnd und mit vollem Mund. Gesagt, getan. Alle zwei Tage gehe ich laufen, außerdem bin ich noch mindestens einmal pro Woche in meinem Fitness-Studio für solche Attraktionen wie Aqua-Jogging, Unter-Wasser-Kickboxen, Yogalates oder was auch immer. Letzte Woche war ich bei 69 Kilo. Stahlharte Muskeln wiegen ganz schön. Diese Woche bei 68.8. Irgendwie ist es mit diesem Plan wie damals mit meiner Kinderwunschbehandlung: THEORETISCH ist mir natürlich vollkommen klar, dass es mit dieser Methode ein Jahr dauern kann, bis drei Kilo runter sind. Aber praktisch hatte ich gehofft, dass die gefühllose Biologie für mich eine Ausnahme macht.

Und was jetzt? Bitte bitte nicht wieder Diät! Das Problem ist nämlich, ich bin zu pfiffig für Diäten. Ich schaffe es ohne Weiteres, mir vier-fünf verschiedene Diät-Prinzipien anzueignen und dann immer so zwischen ihnen umzuschalten, dass immer gerade das erlaubt ist, was ich essen will. Damit ist mittags z.B. ein Burger mit Fritten völlig ok, denn ich esse ja abends keine Kohlehydrate. Will ich abends aber doch Bratkartoffeln, dann lebe ich ganz entspannt nach dem Prinzip der Tim Mälzer-Diät: kein Weizen, kein Zucker, kein Alkohol, dann läuft das. Und will ich morgens ein Franzbrötchen, dann ist das in Ordnung, denn schließlich habe ich pro Woche ja auch ein paar WW-Extrapunkte.

(Wo sind die Hormone, wenn man sie als Ausrede braucht? Wo?)

1 Kommentar:

  1. Liebe Flora, darf ich Dir einmal etwas zu Deinem vorherigen Beitrag schreiben, auf die Gefahr hin, dass Du es gar nicht hören willst (aber dann kannst Du den Kommentar ja ignorieren): Du bist ein armes Schnuckelchen! Das finde ich bei uns KiWu-Kandidatinnen allen, aber weil ich Deinen Blog so super finde, würde ich es Dir einfach so sehr wünschen, dass es mit dem Kind auf die eine oder andere Weise bald einmal klappt. Du hast es einfach verdient! Nur leider läuft es nicht immer danach und blöderweise kann man nicht immer sagen, das wird schon. Denn obwohl ich glaube, dass es bei hartnäckigstem Dranbleiben irgendwann klappt, muss man ja auch berücksichtigen, dass Nerven, Zeit und Geld einem auf der Strecke ausgehen können. Und dass Du zwischendurch einmal dünnhäutig bist, finde ich mehr als normal, meist bewundere ich Deinen unterschütterlichen Optimismus und positive Einstellung. Ich war darin nicht so gut. Ich wünsche Dir jedenfalls alles alles Gute und glaube auch, dass es klappen wird. Viele Grüße von C aus K

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