Sonntag, 1. April 2012

Falls hier der Eindruck entsteht: nein, der Stammtisch hat nicht bis Sonntag morgen gedauert.

Abkürzungsdamen in gesetztem Alter beschließen schließlich nicht mehr nach einem bunten Abend im Gloria, jetzt noch kurz ein Ründchen über den Kiez zu flanieren, dann eine spontane Mitfahrgelegenheit nach Sylt zu nutzen, dort am Strand zu pennen, sich einen Tag lang mit Polohemden herumzutreiben, den Flieger nach Berlin zu nehmen, dort zum Prenzlauer Berg zu fahren und ein paar Stunden lang die unzähligen Muttis zu bepöbeln und herumzuschubsen und dann irgendwann einzusehen, dass es jetzt aber mal wieder gut ist, zurück nach Hamburg zu fahren und zur Stärkung noch einen im Silbersack zur Brust zu nehmen, bevor sie stunden später müde, aber glücklich und mit ungebrochenen Lebensgeistern & Knochen aus einem Taxi fallen. Mittwoch Abend um kurz nach Mitternacht lag ich leicht angeschickert, aber wohlbehalten und brav im Bett, von einer fabelhaften Abkürzungsdame nach Hause gefahren. Ohne Umwege über den Kiez.

Das war wie immer sehr schön! Ich danke allen Damen, die da waren, und kann allen anderen aus Hamburg nur raten, nächstes Mal doch auch zu kommen.

So. Heute ist ein aufregender Tag: L. ist auf einem Tischtennistrainerlehrgang, und der Hund und ich vertreiben uns die Zeit, indem ich endgültig letzte Hand an meinen Adoptionslebenslauf lege und mir auf einem strammen Spaziergang am Alsterlauf noch mal ernsthaft überlege, wie ich das mit dem Blog, dem Buch und der Behörde mache. Und parallel - zum Glück sitze ich hier sicher auf meinem Sofa, mit dem Tier als Beschützer direkt daneben, und ihr könnt mich nicht hauen - stecke ich mitten in meinem nächsten Versuch, mein Muffintop loszuwerden: der 24 Stunden-Diät. Es klingt wie eine lächerliche, armselige Pupstheorie für die ganz, ganz Doofen, aber bisher läuft es gut. Und weil nur 24 Stunden zu überstehen sind und nicht wie sonst "nur zwei Wochen, aber dauerhafter Erfolg ist nur mit einer Ernährungsumstellung für IMMER möglich", hat bisher weder meine Laune noch meine Entschlossenheit gelitten. Gestern war noch ein relativ normaler Tag, abgesehen davon, dass ich gegen 18:00 eine Stunde lang alles gegeben habe auf dem Crosstrainer und anschließend eine Gurkenkaltschale mit Nordseekrabben hatte und als Digestiv nur noch Kräutertee, und heute geht es Eiweißreich und Kohlenhydratefrei weiter, aber schon morgen fange ich den Tag wieder mit meinem Agenturmüesli an. Angeblich verliert man auf die Art ein bis zwei Kilo, und zwar für länger. Wenn das gut läuft... ach was, ich bin SICHER, das läuft! Dann mache ich so einen Tag jetzt zweimal pro Monat, und bis zum Juni bin ich bei meinen 62 Kilo.

(Merkt ihr was? So lange ich mich nicht endgültig entschieden habe, ob die Behörde von dem hier erfährt oder nicht, werdet ihr leider noch mehr zum Thema Diäten, Wetterprognosen, Abenteuer mit dem Hund und dergleichen hören müssen.)

Und dann ist da noch eine Kleinigkeit, die mir ein bisschen Kummer macht: gestern, während der Stunde Schwitzen auf dem Maschinchen, tat es weh. Unten links. Genau da, wo die Zyste neulich noch saß. Jetzt ist alles wieder gut, aber ich fürchte, nächste Woche geht es nicht ohne neuen Ultraschall ab. Hatten die Schmerzen zu bedeuten, dass Ilse sich aufmacht? Oder, dass sie meinen Eierstock so fest wie nie im Griff hat? War das ihre Art, mit dem Besen an die Decke zu klopfen, weil das Gehampel sie nervt?

2 Kommentare:

  1. Super, die 24-Stunden-Diät will ich auch gegen den Hormomspeck ausprobieren. Bitte berichten :-)

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  2. Ha! Da habe ich jetzt wirklich laut gelacht, als ich von eurem Stammtisch-Ausflug las. Aber nur mal nebenbei bemerkt: die ganzen Prenzlauer Berg Muttis, die ihr so eine Nacht lang bepöbelt habt- das sind alles Zwillingsmütter Ende 30... Wir sind hier im Kiez nämlich als Abkürzungsdamen schwer in der Mehrzahl. Also pöbelt doch das nächste mal in Neukölln oder Mahrzahn ;-)
    snow

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