Donnerstag, 12. Januar 2012

Tag 4

war ja eigentlich gestern, aber gestern war ich platt. Nach Spätschicht in der Agentur habe ich mich noch in ein Taxi geworfen, um meiner Schwiegermutter zum Geburtstag zu gratulieren, hab den Bachelor Bachelor sein lassen und noch eine Weile plauschend auf ihrem Sofa gesessen, und als ich dann nach Hause kam, war nicht mehr viel mehr drin, als den Kopf auf den Hund zu betten und es einfach sein zu lassen. Alles.

Und dann kam die Nacht, präsentiert von David Lynch. Ich träume wirklich oft sehr seltsam und dabei extrem realistisch, aber so eine Bombenshow war lange nicht mehr. Ich bin nur froh, dass ich nie empfänglich war für solche Ansätze wie "Träume - Botschaften aus der Zukunft?" denn wenn das so wäre, würden nicht nur mir, sondern uns allen düstere Zeiten ins Haus stehen. Stellt es euch vor als eine Mischung aus Clockwork Orange, Charlie und die Schokoladenfabrik und Melancholia. Jetzt frage ich mich: Menogon, Clomifen, wart ihr das? Ich bin gespannt auf die Vorstellung nächste Nacht.

Eine genaue Schilderung des Gespritzes versuche ich heute Abend mal hinzukriegen, gestern wäre es mir auf dem Agenturklo doch ein bisschen viel gewesen, mit Spritzapparatur, Desinfektionsspray und Kamera gleichzeitig zu hantieren. Aber weil heute mein langes freies Wochenende beginnt, kann ich mich schön im Badezimmer ausbreiten.

Gestern also erste Rutsche Hormone, bisher kein Ausschlag am Bauch, kein Zwicken an den üblichen verdächtigen Stellen, und außer Gehirndisco heute Nacht auch sonst keine sensationellen Nebenwirkungen. Der Plan ab hier:

Jeden Abend eine Ampulle Menogon und zwei Clomifen.
Montag morgen vor der Arbeit zum Ultraschall.
Im November dann Zwillinge.
Und weiter weiß ich noch nicht.

Übrigens will ich euch nicht nerven, aber muss schon wieder das Loblied meiner Osteopathin singen. Gestern früh war ich bei ihr aus nicht-Kinderwunsch-relevanten Gründen, ich hab mir letzte Woche auf dem orkangebeutelten Flug nach Wien am Rücken wehgetan, und das wurde von Tag zu Tag schlimmer, ich wusste schon nicht mehr, wie ich schlafen, mir die Zähne putzen oder headbangen soll. Und weil eine nette Dame aus der Agentur - mit acht Wochen altem Baby - gerade durch die beherzte Grifftechnik ihres Orthopäden zu einem Bandscheibenvorfall und dann auch gleich auf den OP-Tisch kam, dachte ich, vielleicht kann sie mir ja helfen. Konnte sie: nach einer gemütlichen Stunde in ihrem wohlriechenden Behandlungszimmer bin ich heute Morgen aufgestanden und war so dermaßen in Ordnung, dass ich mich kaum erinnern kann, welches noch mal die böse Schulter war.

3 Kommentare:

  1. Ich wünsch Dir viel Glück: hab mich Ende letzten Jahres auch zu einem erneuten Versuch Menogon & Co durchgerungen (nach weiterer Endo IV OP im Sommer) und bin jetzt in der 10ten Woche - mit Zwillingen. Fazit: alles ist möglich!!

    Deine Planung bis November gefällt mir: als ich das Ergebnis "Bluttest positiv" bekam, habe ich festgestellt, dass ich mir die Mutterschutz-Auszeit bereits Monate vorher in meinen Kalender eingetragen hatte :-)

    AntwortenLöschen
  2. Ich wünsche dir auch ganz viel Glück und schließe mich deinem Plan mit den Zwillingen im November gleich mal an.
    Ich bin heute erst beim 2. Zyklustag, ab morgen geht bei mir die Spritzerei wieder los, allerdings mit Puregon und ohne Clomifen.

    Meine Daumen sind auf jedenfall ganz fest gedrückt!

    AntwortenLöschen
  3. Ich schicke auch ne Extraportion Optimismus, Freude & Glück mit in die Runde. Davon kann man nie genug bekommen. Vor allem wenn man so ein Vorhaben in die Tat umsetzen will.
    Ich kann nur den Rat geben, bei jedem Zwicken & Zwacken zum Osteopathen zu gehen... die haben Zauberhände & können (fast) jedes Problem beheben.

    AntwortenLöschen