Donnerstag, 17. März 2011

Hab ich gesagt, der Bauch ist blöd? War nicht so gemeint. Guter Bauch.

Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, mich mit meinem Körper anzulegen, jetzt ist der Zeitpunkt für Harmoniiiiiiiiiiie.
Denn gerade, als ich mit Lili auf der Wiese stand, klingelte plötzlich mein Telefon, meine Ärztin war dran, und es ist scheinbar kein Problem, die Stimulation doch noch eine Woche nach hinten zu schieben. Warum? Wieso vorher nicht? Ich weiß es nicht, aber ich bin froh, und sie wünscht mir viel Spaß beim Fasten. Das ist doch großartig! Genau so großartig wie die Aussicht auf ein Cousinchentreffen genau wie geplant und einen Geburtstag zwar mit Gonal, aber noch ohne Ovitrelle.

Schade nur, dass ich gestern auf dem Heimweg aus der Agentur noch für ca. 40 Euro leckeren Frühstückskram für die nächsten Tage eingekauft habe und sich nun der gefräßige L. mit meinen Räucherforellen, meinem Appenzeller, meinem San-Daniele-Schinken und meiner englischen Marmelade mästen wird. Und schade, dass ich gestern Abend auf der Couch noch zwei Glas Rotwein hatte, das ist eigentlich am Entlastungstag nicht vorgesehen - aber gestern wusste ich ja nicht, dass es ein Entlastungstag ist. Gut dagegen, dass ich gestern den ganzen Tag keinen Fitzel Fleisch oder Fisch zu mir genommen habe, das soll angeblich schlimmer sein als Alkohol. Und sowieso könnte mich nichts, was ich gestern getan hätte, davon abhalten, jetzt das zu tun, was ich tue:

Ich liege im Bett, den Rechner auf den Knien und neben mir das Dicke-Damen-Gedeck. Ein großes Bierglas voll in lauwarmem Wasser aufgelösten FX Passage-Salzes (die nur fast genauso widerliche Schwester von Glaubersalz), einen weißen, von Mönchen hergestellten Krug mit starkem Pfefferminztee und ein Schälchen Zitronenschnitze, um gegen den FX-Geschmack anzukämpfen. Ein Drittel habe ich schon geschluckt, der Rest folgt innerhalb der nächsten zwanzig Minuten. (Beim ersten und zweiten Mal habe ich es noch runtergeschüttet wie einen Cocktail aus dem Dschungelcamp, aber wenn man Pech hat, kommt es dann sofort wieder hoch.) In den nächsten Tagen werde ich versuchen, eine zu sein, die ich sonst nicht bin. Ich werde mich mit hölzernen Bürsten bürsten, mich kalt abduschen, Teetassen mit beiden Händen halten und dabei hohlwangig aus dem Fenster gucken, auf meine Atmung achten, mich an irgendwelchen Leistungen der Natur erfreuen statt an einem schönen Teller Pasta mit Trüffelöl, und auf diese Weise in einer Woche glücklicher, ausgeglichener, gesünder und vor allem viel, viel dünner aus diesem esoterischen Tunnel kommen. Ich find's spannend. Wenn es euch anders geht, dann schaltet euch nächsten Mittwoch wieder zu, wenn ich das alles hinter mir habe und einen Tag vor meiner ersten Gonal stehe.

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