Montag, 26. Juli 2010

Selbst auf der miesesten Galeere sind ab und an Zigarettenpäuschen erlaubt

Darum jetzt noch mal ein Post mit allen Tasten statt vom Handy aus: nach der Croissantparty beim Portugiesen bin ich noch zu meinem TCM-Mann gegangen und habe Bericht erstattet. Er fand diesmal, dass meine Zunge und mein Puls keine nennenswerten Fortschritte erkennen lassen (gut, die letzte Woche in der Heide mit den Mädchen, dem einen oder anderen oder ganz anderen Flüppchen und viel, viel Rosé auf Eis habe ich züchtig verschwiegen), war aber sehr überzeugt von dem, was die Ärztin gesagt hat. Nämlich Folgendes: fürs Erste nehme ich die Pille weiter, die er mir ja gerne ausgeredet hätte, damit meine Endometriose nicht den ganzen Betrieb an sich reißt. Die Pille scheint übrigens nur so mittelprächtig gewirkt zu haben, ich habe nämlich eine schöne Zyste am rechten Eierstock. Aber wenn wir wegen der Myome operieren, nehmen wir die Zyste vermutlich gleich mit raus. Und wenn dann die drei Monate Wartezeit anbrechen, dann setze ich die Pille ab, der TCM-Mann kann sich richtig austoben bei der Renovierung meines Stoffwechsels, und zur Unterdrückung der Endo bekomme ich statt Synarela Spritzen. Und bis zur OP ist Schluss mit TCM.

Fürs Erste war das also die letzte Akupunktur, und die Kräuterchen soll ich auch absetzen, weil die bei der OP stören könnten.

Nun geht es folgendermaßen weiter: diese Woche schreibe, schreibe und schreibe ich.
Nächste Woche Mittwoch gehe ich zum Kollegen meiner Ärztin, der angeblich die stärkste Kraft im Haus ist, was Myome angeht. Der macht dann eine Hysteroskopie und sieht sich das alles genau an, woraufhin er vermutlich entscheiden wird, dass ich operiert werden soll. Das wird dann am Hamburger Albertinen-Krankenhaus gemacht, und dort habe ich jetzt schon einen Termin für die Sprechstunde Mitte August. Kurz danach wird dann die OP sein. Dann gehöre ich für drei Monate dem Chinamann, und dann machen wir in der neuen Klinik weiter.

L. war nicht so richtig von meiner Begeisterung anzustecken. "Na toll. Wieder Myome, wieder Zyste, wieder OP. Und dann dauert das doch wieder ein halbes Jahr. Und jetzt bist du nur deshalb so optimistisch, weil jemand nett zu dir war."

Genau das ist der Grund, warum ich es gut fände, wenn L. mitkäme zu solchen Terminen. Aus zweiter Hand klingt das immer ein bisschen weniger ermutigend. Man kann sich das nicht vorstellen, wie anders das heute war als sonst. L. hat ja Recht, mich ein bisschen auf dem Boden zu halten. Aber wäre er dabei gewesen!

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