Donnerstag, 15. Juli 2010

Andere Sorgen, aber ganz andere

Und kaum hat die feine Madame aufgehört, sich im Blog Gedanken zu machen, ob so ein Arbeitstag nun produktiver mit oder ohne Spaziergänge wird, brüllt es aus dem Keller, und L. hat entdeckt, dass wir trotz wochenlanger Trockenheit und Affenhitze Wasser im Keller haben. Und zwar genau in dem Keller, in dem im Moment noch 70% unserer Bücher und Platten liegen. Lagen. Denn die nächsten zwei Stunden sind wir ca. zwanzig mal die Treppen hoch und runter gerannt, um unsere Schätze unters Dach zu kriegen, ins Trockene. Und noch haben wir nicht rausgekriegt, woran das liegt. Jetzt muss ein Klempner kommen, und wir wohnen noch nicht mal seit vier Wochen hier. Und egal, was der Klempner herausfindet, die Rechnung zahlen wir. So ist das, wenn man in einer eigenen Hütte wohnt. Genau so.

Und dann war es auch schon wieder Zeit für einen Gang mit dem Hund, und dann musste ich anfangen, aufzuräumen, denn heute ist der Tag von Frau B., unserer tüchtigen Putzfrau, und wenn die sieht, was wir für Schlampen sind, dann verliert sie jeden Respekt, und das wäre dann das Ende unserer an sich wenigstens ein mal wöchentlich blitzblanker Bude.
Und jetzt bin ich gerade fertig geworden mit all dem Geraffe und fange endlich, endlich an. Bis eine Email aufploppt und ich höflich gebeten werde, doch noch mal eben schnell fix und nebenbei etwas nachzuschieben für einen Auftrag, der doch eigentlich längst erledigt war. Am besten sofort.

Fluchten sind nicht gut für mich? Sind sie doch. Bin ich froh, dass ich übermorgen früh aus diesem Affenstall rauskomme.
Ich bin nassgeschwitzt. Ich will ein Büro. Ich will ein Single sein, den kein Mensch anruft, der keine Freunde hat und nie verabredet ist. Geht das bitte? (Andererseits: welchen Grund hätte ich dann, ein Kinderwunschbuch zu schreiben? Endlich mal Gesellschaft, und wenn ich sie selbst gebären muss?)

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