Mittwoch, 20. Januar 2010

Auf Struppi kommt einiges zu

Inzwischen wieder auf Pille stellen sich erstaunlicherweise folgende Nebenwirkungen ein: Übelkeit, merkwürdige Geräusche aus meinem Bauch (ziemlich peinlich sind sie außerdem), angeklatschte Mützenfrisur, Pickel an Stellen, an denen man keine Pickel haben sollte (gibt es Stellen, an denen man welche haben sollte?).
Erstaunlicherweise deshalb, weil ich mit kurzen Unterbrechungen die Pille nehme, seit ich 17 bin, und damit nie auch nur ein Fünkchen Ärger hatte. Andererseits verdanke ich meine Entstehung der Tatsache, dass meine Mutter damals die Pille nicht vertrug und die Übelkeit irgendwann nicht mehr ausgehalten hat. Später Einsatz von Familienbanden?
Aber was tut man nicht alles für zukünftige Würmchen, und bei den anderen Medikamenten bin ich ja bisher sehr glimpflich davongekommen. Außerdem gibt mir die Mützenfrisur die Gelegenheit, mir jetzt täglich die Haare zu waschen, an manchen Tagen sogar zweimal, und dadurch kann ich meine neue Shampoo-Entdeckung öfter verwenden: das Roche Posay-Shampoo für empfindliche Kopfhaut in der hellblauen Flasche. Dieses Shampoo riecht wie kein anderes, ein bisschen nach Hafen, ein bisschen nach Schwimmbad, ein bisschen nach Gewitter und ein bisschen nach dem Eis, das nach dem Markt da im Gulli liegt, wo ein Fischstand war. Wer das nicht verlockend findet, sollte es mal ausprobieren, erst wundert man sich und dann hängt man am Haken. (Früher musste ich mir nur so ungefähr alle drei Tage die Haare waschen, und ich weiß, einige werden mich jetzt ein bisschen eklig finden. Ich schwöre aber, öfter war nicht nötig! Erster Tag: Country-Sängerinnen-Look, nach allen Seiten abstehender Haarbusch. Zweiter Tag: vernünftige Haare. Dritter Tag: vernünftig aussehender Pferdeschwanz.)

Ich bin also auf Pille. Und die nächsten Crinone-Röhrchen sind noch vom letzten kläglichen Versuch übrig. Und an all das würde ich ab übermorgen wieder mit voller Kraft denken können und mir auch nachts den Kopf zerbrechen, wie das alles werden soll und was wird, wenn es nichts wird, denn dann endet meine Buchung. Allerdings steht dann ein neues, Aufmerksamkeit in riesigen Batzen verschlingendes Ereignis ins Haus: das Tier kommt.

Ich habe übrigens nicht vor, ihm rosa Babysachen anzuziehen und es in Kinderwagen durch die Gegend zu schieben, dazu wird es auch ziemlich schnell zu groß sein. Dieses Tier wird nicht der entwürdigte Augenstern einer unfruchtbaren Schachtel, sondern ein feiner, gut erzogener Hund. Ich habe vor, ihm kleine Tricks beizubringen, damit er sich im Haushalt ein bisschen nützlich machen kann. Proseccoflaschen mit den Zähnchen öffnen (für Gäste natürlich! Der Plan ist immer noch im grünen Bereich, jedenfalls nicht völlig aus dem Ruder gelaufen.)...

An dieser Stelle folgt auf Wunsch von L. ein Exkurs: Er bittet mich, in meinen Blog zu schreiben, dass ich mich gerade geirrt habe, als ich dachte, die "is wien warmer Sommerregen" Nivea-Soft-Creme, die er sich ins Gesicht schmiert, wäre eigentlich nicht fürs Gesicht gemacht. Das ist sie nämlich doch, ich hatte Unrecht und er Recht. Ende des Exkurses.

...Aschenbecher leeren, kleine Besorgungen machen (Einkaufszettel und kleinen Schein ins Täschchen am Halsband, zum Supermarkt laufen und niedlich gucken, bis jemand sich erbarmt und die Satteltaschen vollpackt, dann schnell nach Hause), und natürlich Frauchen morgens und Abends beim Verabreichen IVF-relevanter Medikamente assistieren. (Igitt, denkt ihr vielleicht, wie soll das denn bei Crinone... neinnein, aber bei den anderen vielleicht ja doch?), und natürlich mich später zum Frauenarzt begleiten und mir moralisch beistehen, während ich auf Ultraschalls warte. Später wird das Tier dann der unzertrennliche, treue Freund der Würmchen, bringt sie zur Kita, trägt ihnen die Bütterchen hinterher, räumt ihr Zimmer auf, rettet sie aus eingestürzten Goldminen... so in etwa!

Ich spinne. Das muss die Pille sein.

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