Donnerstag, 29. Oktober 2009

Bitte halten Sie Abstand zur Unglücksquelle

Zum Glück findet der geplante Abkürzungs-Stammtisch noch nicht diese Woche statt. Ich könnte das nicht verantworten, mich mit euch zu treffen, denn es wäre zu befürchten, dass wir an dem Abend allesamt von einem Kometen ausgelöscht würden. Meine Pechsträhne hält an. Nachdem vorgestern das Internet nur noch mit Kabel funktionierte und ich mir für einen popeligen Blogeintrag und zwei Emails blaue Kniescheiben geholt habe, als ich mit dem Rechner vor der Telefonbuchse auf dem Boden gekauert habe, ging gestern und heute morgen noch nicht mal mehr das. Zwei voneinander unabhängige Elektrogeräte, nämlich Internetkiste und WLAN-Router, haben innerhalb weniger Stunden durch meine bloße Anwesenheit Selbstmord begangen. Dann schien es kurz so, als hätte ich sogar Glück: schon heute mittag ist die neue WLAN-Kiste angekommen, und offiziell funktioniert sie sogar! Alle Lämpchen blinken! Wir haben einen Herzschlag! Nur mein Computer merkt nichts davon. Genau so wenig wie L.s Computer oder L.s anderer Computer. Und außerdem zeigte sich, dass ausgerechnet diese Kiste ohne Auftragsbestätigung verschickt wurde (wundert das hier jemanden? Nein?), das heißt, ohne sämtliche Codes und Zugänge und Benutzernamen und solche Kniffe, was unser Leben auch nicht gerade vereinfacht.

Ein iphone ist eine feine Sache, und ein bisschen neidisch war ich auf L., als es letzte Woche ankam. (Ich telefoniere mit einem uralten Sony-Murksding, bei dem sich unter dem Display verschiedene Haare verklemmt haben. Bäh.) Aber um damit zu bloggen, ist es nicht ideal. Und emails beantworten geht schon gar nicht, denn es weigert sich, die Adressen der Absender in die Empfängerzeile zu übernehmen, und wer kann schon email-Adressen auswendig? Ich jedenfalls nicht.

Ok. Damit wieder zum Kinderwunsch-Ernst. Wir haben schließlich eine Mission. Vorgestern abend habe ich die letzte Pille geschluckt (wenn es nach mir geht, die letzte für die nächsten 12 Monate), und jetzt rechne ich stündlich damit, dass es blutet und ich mit den Estrifam anfange. Ich bin übrigens gar nicht böse, wenn ihr mir schreibt, dass Estrifam ja wohl das mieseste ist, wofür jemals ein Beipackzettel geschrieben wurde. Denn wenn ich auf das Schlimmste vorbereitet bin, kann mir ja wohl nichts Schlimmeres mehr passieren. Und bisher habe ich fast allen Nebenwirkungen, egal ob Spritze oder Spray, eine ziemlich lange Nase zeigen können, das wolln wir doch mal sehen.
Im Dienste der Sache tue ich übrigens gerade etwas, was mir nicht ähnlich sieht. Ich will euch auch gar nicht erschrecken. Aber Samstag Abend habe ich zuletzt Alkohol getrunken. Seitdem kein Tropfen. Samstag war aber auch wirklich zu viel. Wir saßen am Küchentisch einer Freundin und haben uns so dermaßen nett unterhalten, alle 20 Minuten unterbrochen vom leisen "Plöpp" eines Korkens. Und als ich irgendwann endlich nach Hause gegangen bin, habe ich erst unterwegs gemerkt, wie viele Plöpps das genau gewesen waren. Ist doch gut, dass in der großen, großen Stadt die Bürgersteige so schön breit sind. Zuhause im Bett bin ich vorm Einschlafen zu dem Entschluss gekommen, dass das ja wohl nicht mehr angehen kann und ich mich so kurz vorm nächsten Rennen ein bisschen zusammenreißen sollte. Im Moment herrscht hier also ein strenges Brause-Regime. Unter der Woche ist ein Glas erlaubt, am Wochenende auch mal zwei. Und weil es ja Quatsch wäre, wegen einem Glas eine Flasche aufzumachen, habe ich seit Samstag nichts mehr getrunken. Nüschte. Es war übrigens beruhigend einfach. Genauer gesagt, war es kein Ding. Es war ungefähr so, als hätte ich mir vorgenommen, nun aber erst mal keine Posaune mehr zu spielen.

Auch für den Fall, dass ihr jetzt vielleicht eine Flunsch zieht, weil ich nun doch nicht den Beweis antreten werde, dass man lustig schmöken und trinken kann und trotzdem beinahe mühelos Mutter von Zwillingen wird, habe ich vor, das noch ein bisschen durchzuhalten, und nach dem Transfer ja sowieso wieder. Und ich kann euch beruhigen, ich werde wieder einknicken. Das wissen wir doch alle. Und nun ist es auch genug auf diesem Ding hier. Was willst du mir sagen, kleine iphone-Tastatur, etwa, dass ich Wurstfinger habe? Du lügst doch, du.

1 Kommentar:

  1. Beim Abkürzungs-Stammtisch gibt's aber keine Brause, außer Du befindest Dich schon in der ein oder anderen heißen Phase ;-)
    Aber mir geht's ähnlich - das Wochenende war wieder hart, Siilberhochzeit in Holland und 40. Geburtstag vom Schwager, zweimal bis morgens um 4 und die Plopps haben auch gestimmt...

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