Freitag, 11. September 2009

Die lange, lange Hormondurststrecke

Für alle, denen das noch nicht klar war: nun kommt wieder eine dieser Zeiten, in denen hier wirklich wenig mit IVF-Bezug los sein wird. Nicht nur, dass die Zwangspause noch einige Wochen anhalten wird, sondern diesmal ist es aller Voraussicht nach auch noch kein richtiger IVF-Zyklus, sondern es werden nur ein paar Eizellen aufgetaut und mir eingesetzt, Ende der Geschichte. Ich werde also wenig über Spritzen usw. zu schreiben haben. Vielleicht tut sich ja zur Entschädigung was an der Myomfront, dann kommen doch ein paar weiße Kittel hier vor. (Bin ich übrigens die einzige Frau auf der Welt, die Arztserien HASST? Ich kann das nicht sehen, wie jemand ins Krankenhaus kommt und eigentlich nur ein bisschen Kopfweh hat, und plötzlich BLAMM, Krebs usw. - ich muss dann immer tagelang denken, dass das jemandem passiert, den ich mag. Geh mir weg mit Dr. Dreamy.)

Ich entschuldige mich also, wenn in den nächsten Wochen hier die Einträge mit dem Betreff "normales Leben" überwiegen. Aber wie man so hört, gehören diese Zeiten genau so zu IVF wie die Spritzenzeiten, sind also für eine wirklich authentische IVF-Lebensbeichte unverzichtbar!

Gut.

Vielleicht denkt ihr ja, sie ist aber wirklich geschwätzig, dauernd neue Einträge. Da kann ich nicht widersprechen, denn gerade habe ich wenig zu tun, außer auf Reaktionen auf meine ausgeworfenen Job-Angeln zu warten. Und es wird auch nicht besser dadurch, dass ich vor 20 Jahren mal einen Schreibmaschinenkurs gemacht habe, denn wer schneller tippen kann, kommt auch schriftlich eher ins Schnattern, statt seine Worte immer in Stein zu meißeln und dreimal zu überdenken, was er postet. Aber es ist auch so, dass gerade ständig was passiert, wenn auch leider ohne IVF-Bezug. Heute Nacht z.B. habe ich irgendwas davon geträumt, dass ich einen jungen Hund auf dem Arm hatte, den ich durch eine uralte Stadt tragen musste. Dann kam von irgendwoher eine riesige Felskugel angerollt, wie im Comic. Und das nächste, was ich weiß, war, dass ich mit Sternchen vor den Augen im Bett lag und auf meinem Kopf eine riesige Beule wuchs und L. mich im Arm hielt und berichtete, ich hätte im Schlaf plötzlich erst laut "Nein nein nein" gesagt und wäre dann mit einem gewaltigen Schrei kopfüber aus dem Bett und in die Wand gesprungen. Während in den Wohnungen über und unter uns das Licht anging und die Leute irgend etwas murmelten, vermutlich, ob das eine dieser Situationen wäre, von denen man immer liest und wo Zivilcourage gefragt ist. Dann gingen die Lichter wieder aus und das Gemurmel verstummte.

Aua. Gewalt im Schlafzimmer: meine Wand schlägt mich.

1 Kommentar:

  1. HHhuuuaahh, und Pruuust :-)))
    Ich werd mal die Vormundschaftsbehörde vorbeischicken. Die werden's Deiner Wand schon zeigen.
    Schallende Grüsse, Wilma
    P.s. und total o.k., wenns bei Dir nicht nur um Spritzen geht, ...obwohl ich persönlich ja Spitalserien sehr mag. Grins!

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