Dienstag, 21. Juli 2009

Drei Theorien, meine Unterhose betreffend

Seit ich Samstag beim Aufstehen Blut in der Unterhose hatte, habe ich fast die ganze Zeit nur gelegen, genau wie befohlen. Ich bin nur aufgestanden, um zu duschen, mir was zu trinken zu holen oder mal ein Baguette in den Ofen zu schieben. Ich habe so viel gelegen, dass ich inzwischen das Gefühl habe, das Bett verschluckt mich und überzieht mich mit karogemusterter Baumwolle; wie das werden soll, wenn ich länger liegen müssen sollte, obwohl ich mich nicht das kleinste bisschen krank fühle, weiß ich nicht, dann hoffe ich auf Literaturtipps. Vielleicht ein Fernstudium?

Trotz dieser ganzen Liegerei habe ich heute morgen wieder Blut in der Unterhose. Und noch 24 Stunden bis zum Ultraschall, der hoffentlich einiges klärt. Bis dahin habe ich folgende Theorien entwickelt:
1.Ich verliere die Würmchen, und alles Liegen kann nichts daran ändern. Wenn das so sein sollte, dann – das hab ich schon geschrieben – wünsche ich mir, dass es jetzt schnell geht, denn mit jedem Tag wachsen sie stärker an mir fest und es wird schwerer, sich von ihnen zu verabschieden.

2.Das sind Reste von der Einnistung, die aus irgend einem Grund noch ein paar Tage in der Gebärmutter herumtrödeln wollten und jetzt nach draußen kommen. Wenn es DAS ist und mit den Würmchen alles ok, wäre es dann nicht besser, möglichst viel herumzulaufen, um den alten Mist schneller los zu werden und die gute Stube wieder ordentlich zu haben für die Würmchen?

3.Mein Zystenrest löst sich auf. Der Zystenrest war übrig geblieben bei meiner letzten Bauchspiegelung. Und angeblich vertragen sich Zysten ja nicht mit Schwangerschaft. Deshalb muss das Ding jetzt gehen. Für diese Theorie spricht: in den letzten Tagen hatte ich manchmal eine Mini-Portion Zystenschmerz. Ein Bruchteil dessen, was mir damals im Flugzeug passiert ist, aber trotzdem eindeutig kein Regelschmerz, sondern der Schmerz, wenn eine Zyste platzt, nur viel schwächer. Dafür spricht auch, dass es altes Blut ist, und die Zysten sind ja genau damit gefüllt. Dafür spricht außerdem, dass das meine Lieblingserklärung ist. Dagegen spricht, dass ich zwar kein As in Anatomie bin, aber trotzdem Zweifel daran habe, dass das Blut sich ausgerechnet diesen Ausgang suchen würde. So weit ich weiß, wird es in der Bauchhöhle abgebaut.

Ein Glück bin nicht ich diejenige, die morgen diesen Ultraschall deuten muss. Da fällt mir wieder die Bloggerin mit dem eigenen Herzton-Abhör-Gerät zuhause ein, die vermutlich inzwischen dreimal täglich damit auf ihrem Bauch herumsucht, die Ärmste. Ich glaube, Kid Rock ist der, der eine eigene Starbucks-Filiale zuhause hat. Ob es wohl auch irgendwo eine gibt, die ein eigenes Ultraschall-Gerät im Schlafzimmer hat? Und die alle paar Stunden das Ding in sich reinsteckt und dann mit gerunzelter Stirn auf das graue Gekrissel starrt und versucht, herauszufinden, ob alles in Ordnung ist oder nicht? Falls es sie gibt, wünsche ich ihr viel Glück und einen Mann, der sie eines Tages ganz vorsichtig, aber bestimmt an der Hand nimmt, mit ihr in den Park geht und ihr ein Eis kauft, während zuhause die Jungs vom Ultraschall-Abholdienst anrücken.

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