Dienstag, 30. Juni 2009

Wer sich schneller entspannt, ist besser als jemand, der sich nicht so schnell entspannt

Da hat Peter Licht wieder mal vollkommen Recht!

Ein Glück hab ich L.
Nicht nur sowieso in jeder Hinsicht, sondern gerade jetzt vor allem deshalb, weil L. so dermaßen immun ist gegen Babygeschwärme.

L. ist extrem vorsichtig, wenn es daran geht, sich auszumalen, wie das alles werden könnte. Weil er von Anfang an gesagt hat, dass es gut sein kann, dass es überhaupt nicht klappt oder erst nach langer, langer Zeit. Er will nicht nur sich, sondern auch mir Tränen und Verzweiflung ersparen, indem er versucht, sich so lange wie möglich am Riemen zu reißen. Inzwischen hat er sogar schon ein paar Mal gesagt, dass auch nach einem positiven Test noch kein Grund zum Durchdrehen bestehen würde, sondern dass wir fein stille die ersten Monate abwarten sollen. Aber dann!

Ich bin heilfroh, dass er so ist. Denn wenn ich jetzt jemanden bei mir hätte, der genau so ein Fusselhirn ist wie ich, dann hätten wir uns zwar anfangs noch versichert, wir würden extrem lässig und unaufgeregt bleiben. Aber dann würden wir einbrechen, jeden Tag ein bisschen. Es würde vielleicht damit anfangen, dass wir irgendwas im Fernsehen sehen und plötzlich einer von uns sagt „niedlicher Name, oder?“
Einen Tag später wären wir in der Stadt und würden Kuhaugen machen vor der Scheibe eines Babyladens.
Dann würde einer von uns vielleicht das erste kleine Babyspielzeug in die Wohnung schleppen. Nur für den Fall!
Und über kurz oder lang hätten wir die „Eltern“ abonniert, dann die halbe Ausstattung angeschafft und uns am Ende Babysprache angewöhnt. Eigentlich bin ich nicht der Typ dafür, aber ich könnte auch nicht die Hand für mich ins Feuer legen!
Und dann käme der schwarze Tag, an dem uns klar würde, wie blöd und traurig das alles von uns war.

L. haut schon die Bremse rein, wenn ich einen Namen niedlich finde. Er weiß, dass ich so was ab und zu denke, da kann ich nicht gegen an. Und ich weiß, dass er so was ab und zu denkt und noch viel mehr, da kann er auch nicht gegen an. Aber wir sprechen nicht drüber, damit wir wenigstens eine kleine Chance haben, den Ball flach zu halten. (Und kommt mir jetzt nicht mit „Aber in einer GLÜCKLICHEN Beziehung redet man über ALLES!“ Macht ihr das so in euren glücklichen Beziehungen, ich mach das in meiner eben anders.)

Aber, liebes Internet, dir kann ich's erzählen. Ich weiß, du kannst ein Geheimnis für dich behalten. Oder? Wer, wenn nicht du, altes Haus?
Meine Temperatur hängt morgens bei 37,5.
Mir ist schlecht, gestern hätte ich fast vor einen alten Stammladen gespuckt, vor dem ich das sonst immer vermeiden konnte.

Aber nun bleiben wir bitte trotzdem ruhig. Denn das war letztes Mal auch so, und dann war doch alles nichts.

Also: fein pscht. Ja?

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