Montag, 25. Mai 2009

Please hold the line

So wenig Zeit und so viel zu erzählen! Ich fürchte leider, das muss alles warten, bis ich morgen hundemüde an meinem Schreibtisch sitze. In den letzten Tagen waren wir in einer winzigen und unfassbar rührenden Oper, die es bald leider nicht mehr geben wird, wir haben in Brooklyn die lässigsten Kellner der Welt erlebt, wir haben uns im Tenement Museum angeguckt, wie das vor hundert Jahren war mit den Tellerwäschern und den Millionären, ich hab mir ein wii-Fitness-Programm mit einer Amerikanerin gekauft, deren größtes Vorbild G.I.Jane zu sein scheint (wie ich mich drauf freue, dass sie mich durch einen Autoreifen-Parcours jagt! Was wir für einen Spaß haben werden!), wir waren im Village und im anderen Village und im CBGBs-Gedenk-Klamottenladen, wir haben uns den besten Burger der Welt und den schlechtesten Burger der Welt geteilt, wir haben uns weiter die Hacken abgelaufen und festgestellt, dass die Pudel und Dackel heute Manhattan unter sich aufteilen und Möpse so gut wie abgemeldet sind, wir haben weiterhin keinen Promi gesehen (worüber ich überhaupt nicht böse bin) und haben gerade unsere Koffer gepackt - ich kann es nicht fassen, dass wir schon wieder fliegen, dieser Redeschwall hier entspricht so ungefähr der Erlebnisdichte, und deshalb kommt es mir vor, als wären wir schon vier Wochen hier, und wieso denn jetzt schon wieder nach Hause?

Um in Ruhe aufzuschreiben, was da sonst noch alles war, um in den letzten Paar Jobtagen noch die Zeit danach zu organisieren, um in deiner Wohnung in deinem Bett zu schlafen und in deiner ungechlorten Dusche zu duschen, um diesen Ausschlag wieder loszuwerden, den du hier vermutlich dem Wasser oder dem vielen Süßstoff im Essen zu verdanken hast, um dir was zu essen zu kochen, das keinen orangefarbenen Käse enthält, und vor allem, um mal fünf Minuten einfach nur ein und auszuatmen und dich zu beruhigen. Das ist doch auch was, oder?

1 Kommentar: