Donnerstag, 14. Mai 2009

Mein Ultraschall und ich

Der anstehende Ultraschall und ich waren heute schon duschen, sind zur Arbeit gefahren, haben uns drei Capuccinos aus der verkeimten Büromaschine geholt, haben uns gefreut, dass wir das nun nicht mehr lange tun, sondern demnächst den köstlichen Capuccino der Freiheit kosten dürfen, haben zwei Broschüren geschrieben, hatten einen Banktermin wegen der anstehenden Selbständigkeit (schließlich wollen der Ultraschall und ich ja nicht, dass die Bank sich was Blödes denkt, wenn nächsten Monat mein sauer verdientes Gehalt aus diesem Laden nicht auf dem Konto erscheint), wir hatten heute schon zwei Meetings, haben uns was zu Essen geholt, haben zwei Emails an die Mädchen geschrieben, und nun nutzen wir das letzte Zipfelchen Mittagspause noch, um einen neuen Blogeintrag zu schreiben. Der Ultraschall war heute den ganzen Tag bei mir, und ich freue mich schon sehr darauf, wenn morgen so gegen 9 mein Ultraschalltermin überstanden ist und wir uns erst mal nicht wieder sehen. Die eine Minute denke ich, ich bilde mir dieses Rumoren nur ein, das wird mit Sicherheit alles blitzsauber sein da unten, so dass der nächste Zyklus (und vorher die Reise nach New York) genau wie geplant stattfinden können. Die nächste Minute denke ich, du redest dir das schön, denn obwohl du hoffst, mit diesem Gang zum Arzt deine Seelenruhe wiederzubekommen, weißt du doch genau, dass da was sein wird. Wäre ja auch nicht zum ersten Mal, oder? So oder so vergeht heute keine Minute ohne den Ultraschall.

Hilft ja nichts. Mal sehen, was mein Ultraschall und ich heute sonst noch so tun. Ich glaube, ich mach uns noch einen Kaffee. Oder lieber einen Beruhigungstee? Irgendwas mit einer Yoga-Übung auf der Packung? So oder so werde ich morgen gegen 9 dem Ultraschall einen kräftigen Tritt verpassen und hoffentlich so schnell keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden. Du weißt das, oder, Ultraschall? Deshalb klammerst du dich auch so fest. Du witterst das Ende meiner Besessenheit von dir. Das ist die nackte Panik, die da aus dir spricht.

Zwick mich kräftig in die Nierengegend, wenn du mich verstehst.

Aaargh!
Siehst du? Wusste ich doch.

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