Sonntag, 26. April 2009

Tricks mit Milch

Wenn ich in einem Film eine Schwangere spielen sollte, dann bräuchte ich mir kein Schaumstoffkissen umzuschnallen. Ich müsste nur ein Glas Milch trinken. Oder ein Brötchen essen. Und eine Minute später schiebe ich eine schöne Vier-bis-sechs-monatskugel vor mir her. Das tut mir nicht weh. Es führt auch weder zu Durchfall noch Pupsgewittern. Ich bin nach Milch oder Weizen einfach nur sehr plötzlich sehr dick. Sehr kugelförmig dick. Eben schwanger dick. Wir haben schon viel Spaß gehabt, meine Kugel und ich. Zum Beispiel, wenn ich sie an der Glasfront des Chefbüros vorbeigeschoben habe, eine Hand ins Kreuz gestemmt, die andere liebevoll und beschützend auf die obere Kugelhälfte gelegt. Ich hab auch schon mal eine Wette damit gewonnen, aber ich weiß nicht mehr, worum es dabei ging, und was es auch war, ich hab es nie bekommen. Jetzt gerade habe ich auch so eine Kugel. Ich gucke an mir runter, und das Hemdkleidchen, das ich heute morgen angezogen habe, spannt jetzt dermaßen überm Bauch, dass fast die Knopflöcher reißen. Leider verschwindet die Kugel langsamer als sie erscheint. Aber so in einer halben Stunde rechne ich fest damit, wieder eindeutig unschwanger auszusehen.

Gut, so weit zum Trockenschwimmen. Ich bin gespannt, ob das auch im Wasser klappt.

Außerdem mache ich mir seit ein paar Tagen Gedanken, ob da unten im Dunkeln vielleicht schon wieder eine Zyste heranwächst. Wundern würde es mich nicht, immerhin zählt das zu den häufigeren Nebenwirkungen von fast allen Medikamenten, die ich während des IVF-Zyklus nehmen musste. Auch wenn ich jetzt die Pille nehme, das könnte trotzdem passieren. Wenn es also jetzt so ein bisschen drückt da unten oder zwickt, wenn ich mich plötzlich umdrehe, dann macht mir das ein bisschen Kummer. Und das schon wieder drei Wochen vor einem New York-Urlaub. Kann ich bitte nur hysterisch sein, und es ist blinder Alarm?

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