Mittwoch, 29. April 2009

Klappe oder Händchen halten?

Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendwann so viele Menschen Bescheid darüber wussten, an welchem Punkt ich gerade in meinem Zyklus bin, wie es mir damit geht, welche Medikamente ich nehme und wann, wie die Nebenwirkungen sind, wann der nächste Arztbesuch ansteht und was der Arzt beim letzten Mal gesagt hat. Das kam einfach so. Als ich im Krankenhaus lag und die Ärztin mit mir gesprochen hatte, war ich noch zu schlapp von der Narkose, um mit vielen Leuten zu sprechen. L. hat meine Eltern angerufen, um ihnen zu sagen, dass ich wach bin und alles gut gelaufen ist. Und dann hat er ihnen das mit den Eileitern erzählt. So haben sie es eben erfahren. Erst war mir das peinlich. Nicht, weil ich überhaupt so furchtbar verklemmt wäre, sondern weil ich verklemmt mit meinen Eltern bin. Bisher waren weder meine Eileiter noch sonst irgendeines meiner Fortpflanzungsorgane ein Thema in Unerhaltungen mit ihnen. Ein paar Stunden später hatte ich meine Mutter am Telefon und habe mit ihr darüber gesprochen. Das war anfangs ein ziemlicher Krampf, aber dann ging es. Und jetzt bin ich froh, dass sie Bescheid wissen. Und mindestens so froh bin ich, dass ich das auch sonst alles nicht allein erlebe, sondern dass alle mitfiebern und sich auch zum achten Mal von mir anhören, wie merkwürdig das alles ist und wie aufregend.
Letzte Woche hat L. mit einem seiner Freunde telefoniert, der unsere Einladung zur Hochzeit bekommen hat. Er wollte wissen, warum die kirchliche Hochzeit so spät nach der standesamtlichen ist. Da hat er es ihm erzählt: dass wir sowieso heiraten wollten, aber es eben jetzt ein bisschen früher getan haben, weil wir seit Dezember wissen, dass wir nur mit IVF ein Kind bekommen können und dafür den Segen der Krankenkasse wollten – dass es den aber nur für verheiratete Paare gibt und dass wir deshalb lieber schnell standesamtlich geheiratet haben und jetzt erst im Sommer kirchlich heiraten, mit allen Freunden, ein ganzes Wochenende lang und mit allem, was dazugehört.
Der Freund sagte, er könnte nicht fassen, dass wir das einfach so erzählen. Und dann hat er gesagt, dass er und seine Frau seit vier Jahren versuchen, schwanger zu werden, und dass sie davon niemandem etwas erzählt haben. Sie sind nie auf die Idee gekommen, dass man das auch anders machen kann. Aber im Nachhinein war ihm sofort klar, dass es so vielleicht doch leichter ist. Vielleicht? Ganz sicher sogar. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das wäre, wenn ich vorletzten Samstag allein gewesen wäre. Nur L., ich, und die Standuhr hätte getickt (wenn wir eine Standuhr hätten). Ach, Ihr eingeweihten Hasen, ich bin froh, dass ich euch habe! War ich schon immer, aber jetzt bin ich es vielleicht sogar noch mehr.

Sonntag, 26. April 2009

Tricks mit Milch

Wenn ich in einem Film eine Schwangere spielen sollte, dann bräuchte ich mir kein Schaumstoffkissen umzuschnallen. Ich müsste nur ein Glas Milch trinken. Oder ein Brötchen essen. Und eine Minute später schiebe ich eine schöne Vier-bis-sechs-monatskugel vor mir her. Das tut mir nicht weh. Es führt auch weder zu Durchfall noch Pupsgewittern. Ich bin nach Milch oder Weizen einfach nur sehr plötzlich sehr dick. Sehr kugelförmig dick. Eben schwanger dick. Wir haben schon viel Spaß gehabt, meine Kugel und ich. Zum Beispiel, wenn ich sie an der Glasfront des Chefbüros vorbeigeschoben habe, eine Hand ins Kreuz gestemmt, die andere liebevoll und beschützend auf die obere Kugelhälfte gelegt. Ich hab auch schon mal eine Wette damit gewonnen, aber ich weiß nicht mehr, worum es dabei ging, und was es auch war, ich hab es nie bekommen. Jetzt gerade habe ich auch so eine Kugel. Ich gucke an mir runter, und das Hemdkleidchen, das ich heute morgen angezogen habe, spannt jetzt dermaßen überm Bauch, dass fast die Knopflöcher reißen. Leider verschwindet die Kugel langsamer als sie erscheint. Aber so in einer halben Stunde rechne ich fest damit, wieder eindeutig unschwanger auszusehen.

Gut, so weit zum Trockenschwimmen. Ich bin gespannt, ob das auch im Wasser klappt.

Außerdem mache ich mir seit ein paar Tagen Gedanken, ob da unten im Dunkeln vielleicht schon wieder eine Zyste heranwächst. Wundern würde es mich nicht, immerhin zählt das zu den häufigeren Nebenwirkungen von fast allen Medikamenten, die ich während des IVF-Zyklus nehmen musste. Auch wenn ich jetzt die Pille nehme, das könnte trotzdem passieren. Wenn es also jetzt so ein bisschen drückt da unten oder zwickt, wenn ich mich plötzlich umdrehe, dann macht mir das ein bisschen Kummer. Und das schon wieder drei Wochen vor einem New York-Urlaub. Kann ich bitte nur hysterisch sein, und es ist blinder Alarm?

Samstag, 25. April 2009

Alle mal kurz stillhalten

Mein Job geht mir auf die Nerven. Und zwar schon ziemlich lange. Genauer gesagt ist es weniger mein Job als mein Arbeitgeber. Ich habe seit über einem Jahr fast nur noch uninteressante Sachen auf dem Tisch. Sachen, die gemacht werden müssen und die auch mit Verantwortung verbunden sind, jajaja, und Sachen, für deren Erledigung mir alle sehr dankbar sind, nochmal jajaja, aber irgendwie tue ich gerade wenig von dem, wofür ich meinen Beruf so liebe. Ein klarer Fall von Große-Schwestern-Falle: dein Bruder spült immer so schlurig und lässt alles fallen, sei ein liebes Mädchen und mach das schnell. Und aus dieser Falle gibt es kein Entkommen außer volljährig werden und ausziehen. Deshalb habe ich mir vor ein paar Monaten schon überlegt, zu kündigen und mir entweder einen neuen Job zu suchen oder frei zu arbeiten. Aber was, wenn ich schwanger werde? Immerhin unternehme ich ja gerade eine Menge dafür, jedenfalls mehr, als die Snoopy-Unterhosen für eine Weile ganz hinten im Schrank zu verstauen, zum Pilates zu gehen und ab und zu eine Duftkerze zu entzünden, so wie andere gewiefte Mädchen das tun.

Letztes Jahr, als ich mit den Mädchen eine Finca gemietet hatte, habe ich Abends um sieben auf dem Luftmatratzensessel im Pool gelegen, die Zehen ins Wasser gehalten, Cava getrunken und überlegt: noch 20 Minuten, dann müsste mein Brathuhn fertig sein, dann wird dieser jetzt schon phantastische Tag noch ein bisschen schöner, und in vier Tagen fliegen wir schon wieder, ist das nicht zum Heulen? Und als eins der Mädchen sagte: nächstes Jahr, wie wärs, wir mieten uns ein großes Haus auf Sardinien? Da war ich erst sehr glücklich über diesen Vorschlag, aber dann dachte ich: furchtbar gerne, nichts lieber als das, aber was, wenn ich bis dahin ein Baby habe? Eins, das erst vier Wochen alt ist? Und dann dreht sich mein ganzer Tag und leider auch die Nacht ums Stillen und Windeln wechseln, und die Mädchen liegen nachts da und knirschen mit den Zähnen, weil sie nicht schlafen können bei dem Baby-Gebrüll? Nein, das geht nicht, also... nein. Aber ich will doch eigentlich unbedingt diesen Urlaub in diesem Haus! (Gut, dass meine Eileiter in diesem Moment schon genau wussten: Mach dir keine Sorgen, Hase, das wird so schnell nichts, vertrau uns – das konnte ich ja nicht ahnen.)

Vor ein paar Monaten habe ich die Mitgliedschaft in meinem poshen Fitnessclub gekündigt, weil mir die Kurse nicht gefallen haben und Power-Yoga und Pilates immer genau dann waren, wenn ich arbeite. Außerdem war die Saunalandschaft zwar umwerfend, aber da tauchten immer öfter Leute auf, denen ich nicht nackt begegnen will. Und dann stellte ich eines Tages auch noch fest, dass ich für 90 Euro monatlich nun schon seit zehn Monaten kein einziges Mal da gewesen war. Also hab ich gekündigt. Jetzt würde ich gerne in einem anderen Club Mitglied werden, in einem, in dem die Sauna nicht ganz so schick ist, aber dafür die Kurse besser. Aber was, wenn ich in ein paar Wochen schwanger bin und es eine komplizierte Schwangerschaft ist, Zwillinge oder sogar mehr, und ich darf keinen Sport treiben? Und an Sauna ist auch nicht zu denken?

Mein Leben hängt in der Warteschleife. Und ich bin ganz alleine Schuld. Denn wie sich zeigt, hätte nichts dem Haus auf Sardinien im Weg gestanden. Und wenn ich vor einem Jahr gekündigt hätte, dann hätte ich jetzt einen neuen Job, und selbst wenn ich jetzt schwanger werden würde, wäre mir kein Arbeitgeber, der bei Trost ist, deshalb böse. Ich könnte auch seit einem halben Jahr im perfekten Yoga-Kurs sein. (Gut, mehrere Monate des letzten halben Jahres hatte ich Sportverbot, aber THEORETISCH...) Hätte, hätte, Herrentoilette.
Langsam dämmert es mir, dass es gut sein kann, dass das alles überhaupt nicht klappt. Und zwar nicht so wie in „und gerade, wenn du denkst, das wird sowieso nichts, dann klappt es nämlich! Genau dann!“ Vielleicht klappt es ja nie wie in nie. Und deshalb – Trommelwirbel – habe ich vor ein paar Wochen trotzdem gekündigt. Das Haus auf Sardinien wird leider nichts, und das ist zum Heulen. Aber jetzt werde ich nur noch grob vier Wochen lang damit beschäftigt sein, werktags irgendwelchen zeit- und nervenfressenden Quatsch zu machen, und dann was Neues anfangen. Und wenn ich dann schwanger werde, dann wäre eigentlich alles perfekt. Denn ich kenne kein besseres Mittel, sich in dieser merkwürdigen Befruchtungsmaschinerie endlich ein bisschen normal zu fühlen, als schwanger zu sein und sich zu denken „Au Backe, mein Job/mein Urlaub/mein Leben“.

Was genau so gutartig an meiner Endometriose ist

Die Sonne scheint, die Bäume rauschen, und es ist Wochenende – das ist doch Grund genug, sich Gedanken zu machen, was genau die Vorteile an meiner Situation sind. Und einer davon ist, dass ich seit ein paar Jahren ziemlich oft krank bin. Noch vor vier Jahren hatte ich zwar oft Ärger, aber nichts davon hätte meine Frauenärztin weiter interessiert. Ich war bestimmt nicht nervöser als jede andere auch, wenn sie mich abtastete, und war trotzdem (auch wie jede andere) immer froh, wenn ich wieder runter durfte von dem Stuhl, aber der Abstrich war für mich immer eine Formalität. Dann war er eines Tages keine Formalität mehr, sondern verdächtig. Damals erklärte sie mir aber noch, das wäre nun Ü-BER-HAUPT kein Grund zur Sorge und mit dem nächsten Befund vermutlich schon wieder vom Tisch. War es nicht, im Gegenteil, es wurde schlimmer, und ein Jahr nach der ersten Irritation hatte ich zwar endlich L., aber dafür auch eine Krebsvorstufe und musste zur Konisation. (Seitdem waren die Abstriche zum Glück wieder langweilig.) L. brachte mich hin und sammelte mich als wackliges, blasses Bündel zwei Stunden später wieder ein. Die ganze Zeit hatte ich seine Telefonnummer und ein kleines gekritzeltes Herzchen auf einem Post-It neben meinem Bett kleben, und das Post-It habe ich heute noch in meinem Portemonnaie. Ein halbes Jahr später platzte mir auf einem Flug eine Eierstockzyste, das war dann die erste Bauchspiegelung, und plötzlich hatte ich eine Vorgeschichte, bestehend aus spannenden PAP-Werten und Endometriose. Da erwähnte meine Ärztin zum ersten Mal, dass es eventuell für mich nicht ganz so leicht werden würde wie für andere, schwanger zu werden. Und wieder ein halbes Jahr später hatte ich mehrere Zysten, dazu ein kleines Rudel Myome und wieder Verwachsungen. Die wurden auch wieder per Bauchspiegelung entfernt, und als ich nach der OP aufwachte, saß eine sehr klug aussehende Ärztin an meinem Bett.
„Also, die Operation ist an sich gut gelaufen. Planmäßig.“
Aber?
„Wir konnten die Zysten so gut es ging entfernen, und auch die Myome haben wir fast alle erwischt. Dann haben wir noch die Verwachsungen gerodet, jedenfalls an den Stellen, wo wir gut rankamen.“
Aber?
„Das Ganze hat jetzt zwei Stunden gedauert, wir haben drei Schnitte gemacht, und ich glaube, wenn die Wunden gut aussehen, dann können sie in zwei Tagen wieder nach Hause.“
Aber?
„Tja – wir haben ja dann auch ihre Eileiter mit Kontrastflüssigkeit gespült und geguckt, ob da noch was durchgeht. Und... also es tut mir leid, aber obwohl die beide super aussahen, ging da leider nichts. Das heißt also, auf normalem Weg werden sie wohl nicht schwanger werden.“

Und das war dann nicht der große Schlag aus heiterem Himmel, sondern eben nur eine Sache mehr, die in meinem Unterleib irgendwie blöd ist. Bestimmt nicht egal und sogar ziemlich traurig, aber kein Grund, in Schockstarre zu verfallen. Dieser ganze Mist krallt sich nun schon seit vier Jahren irgendwie an meinem Leben fest, ich hab mich inzwischen daran gewöhnt. Ein Glück! Und gleichzeitig hab ich fast noch mehr Glück, dass wir das erfahren haben, bevor wir alles mögliche andere versucht haben. So sind wir noch nicht völlig durch nach mehreren Monaten Hormonbehandlung und romantischen Kurzurlauben, um sich „mal zu entspannen“, nach unzähligen Eisprung-Pinkelstreifen und makrobiotischer Ernährung, nur um jeden Monat wieder zu merken: Schade, schade, schade, das war es wohl wieder nicht, aber nächste Mal ganz bestimmt.

Mittwoch, 22. April 2009

Nur vier Wochen Zeit und so viel zu tun

1. Ich muss unbedingt Muscheln essen.
2. Ich will einen ganzen, langen Sonntag in der Sauna verbringen und meine Eizellen langsam durchschmoren ohne Angst vor erweiterten Adern, Blutungen, Pilzen oder sonstwas.
3. Ich will überhaupt ganz viele Sachen essen, bevor sie wieder verboten sind. Steaks, Sushi, Mayonnaise, Krabben, Minze.
4. Achterbahn fahren, und das, obwohl es mir eigentlich gar nicht so viel Spaß macht. Aber ich will nicht schwanger sein, plötzlich fürchterliche Lust auf Achterbahn fahren haben und dann denken: hätte ich das mal gemacht, als es noch ging.
5. Eine Nacht mit den Mädchen. Erst auf die Schanze, dann auf den Kiez und nach Hause kommen zu einer Uhrzeit, um die es bei meinen Großeltern schon Mittagessen gab.
6. Einen vollkommen ungeplanten und sinnlosen Flug in irgendeine Stadt buchen. Einfach so, weil ich das darf.
7. Meine engste Jeans anziehen, die mir schon seit fünf Jahren nicht mehr passt, und so lange darin bleiben, bis meine Füße und mein Kopf blau anlaufen.
8. Laufen gehen, und zwar so schnell, dass die Bäume um mich herum zu einem langen grünen Streifen verschwimmen.
9. Am hellichten Tag Alkohol trinken, während andere Leute brav im Büro sitzen.
10. Vom Dreier springen. Oder irgendwo schwimmen, wo Baden verboten ist.
11. Auf dem Fahrrad die miesesten Kopfsteinpflasterstrecken der Stadt abfahren.

Dienstag, 21. April 2009

Der Tag hat 24 Stunden und 840 Babys

Vor ein paar Jahren habe ich eine Woche gefastet. Ich durfte nichts essen, es gab nur Tee, eine schwache läpprige Brühe, die wie Spülwasser schmeckte und von der ich auch nur zwei Tassen täglich schlürfen durfte, und stark verdünnten Fruchtsaft in winzigen Mengen. Ich war schrecklich schwach auf den Beinen und kurz vorm Durchdrehen. Eine Freundin hat mir mehrere Staffeln Sex and the City geliehen. Das half zwar, die Zeit rumzukriegen, aber mir fiel auch zum ersten Mal auf, dass in der Serie dauernd gegessen wird. Nach einer Weile kam es mir vor, als würden die vier ihren Part grundsätzlich mit vollem Mund spielen. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und schwankte in die Buchhandlung um die Ecke, weil ich dachte, dort wäre ich vor Essen sicher. Falsch gedacht. In der Buchhandlung wurde gegrillt. Direkt neben der Kasse war eine Propangasflasche aufgestellt, die einen kleinen Gasgrill befeuerte, auf dem Hühnchen und Gemüse brutzelten. Es hatte irgendwas mit der Promotion für ein chinesisches Wok-Kochbuch zu tun. Ich war umzingelt von Nahrungsmitteln.

Damals dachte ich noch, ich bin drei Viertel Miranda und ein Viertel Carrie. Jetzt ist mir klar geworden, dass ich Charlotte bin. Und ich bin umzingelt von Babys. Plötzlich sind scheinbar alle Frauen schwanger oder schieben einen Zwillingswagen vor sich her. Und ich stelle fest: das macht mir nichts aus. Ich will nicht ihre Kinder. Ich will meine. Ich hadere auch nicht damit, dass viele dieser Frauen aussehen, als hätten ihre Kinder nicht gerade das große Los mit ihrem Elternhaus gezogen. Sie rauchen mit acht-Monats-Bauch, schreien sich mitten auf der Straße mit ihrem Mann an, zerren irgend einen winselnden Pinscher hinter sich her oder haben den Einkaufswagen voll abgelaufener Wiener Würstchen im Speckmantel.
Ich weiß genau: dass ich nicht neidisch bin, liegt nicht daran, dass ich so ein feiner Mensch bin. Es liegt vermutlich eher daran, dass ich an sich nicht besonders verrückt nach Kindern bin. Prinzipiell, meine ich. Ich war noch nie eine der Frauen, die in fremde Kinderwägen spähen und weiche gurrende Laute von sich geben. Ich fange auch nicht an zu heulen, weil eine Frau aus meiner Firma, deren Namen ich kaum kenne, erzählt, sie wäre schwanger. Ich bin froh, wenn ich auf einem Langstreckenflug kein Baby in meiner Nähe sitzen habe, und ich finde die meisten Babys auch nicht niedlich, sondern nur irgendwie... klein. Man kann mich mit einem jungen Hund viel besser begeistern als mit einem jungen Menschen. Aber ich weiß genau, dass das mit meinem eigenen Kind anders wäre. Und deshalb will ich das. Kein anderes. Nicht die Kleine aus dem Bus und auch nicht die Zwillinge aus dem Kinofilm. Ich will meins. So doll, dass während des ersten Zyklus eine meiner Hauptsorgen war: Was, wenn sie es im Labor vertrotteln und ich die Eizelle von irgendwem eingepflanzt bekomme?

Montag, 20. April 2009

Unterschätze niemals die dunkle Seite der Tests

Vor der Periode, in der Zeit nach der Rückübertragung der zwei kleinen Zellhaufen, die aussahen wie schwarzweiße Prilblumen, dachte ich: Jetzt hilft nur, alles möglichst richtig zu machen und das Beste zu hoffen. Und der Test war weit weg. Ich dachte außerdem, ein normaler Schwangerschaftstest aus der Drogerie würde mir wenig nützen, denn durch die ganzen Hormone wüsste der sowieso nicht, was er sagen sollte. Also: abwarten und still halten. Gerade habe ich aber in einem Blog gelesen, dass eine Frau schon Tage nach der Rückübertragung ihren ersten Test gemacht hat und zum ersten Mal in ihrem Leben zwei rosa Linien gesehen hat. Danach hat sie im 12-Stunden-Abstand immer wieder Tests gemacht, nur um sich zu vergewissern, dass die zweite Linie/das blaue Kreuz/die grüne Marienvision immer noch da ist. Ich stelle mir das Gefühl vor wie bei einem Kind, das zum ersten Mal im Leben ein Rad schlagen kann und es den Eltern immer und immer wieder vorführen will. Guckt mal, das Kunststück, das die anderen Kinder immer schon konnten, das kann ich jetzt auch! Ich kann machen, dass zwei Linien kommen! Und wenn ich mich ganz doll anstrenge, dann kann ich ab morgen auch mit den Ohren wackeln!

Jetzt bin ich froh, dass ich diesen Blog nicht vorher gelesen habe und damals (das ist Jahre her, diese Zeit vor einer Woche) dachte, ein Test hätte sowieso keinen Zweck. Denn inzwischen bin ich sicher, dass ich für fünf Minuten schwanger war. Mir war schlecht, und ich musste alle paar Minuten aufs Klo, und ich hätte auf jeder Busfahrt spucken können, weil die Leute plötzlich alle so widerlich rochen. Hätte ich einen Test gemacht, wäre er vielleicht positiv gewesen. Und dann noch einer und noch einer. Und dann hätte ich am Samstag meine Tage bekommen, und das hätte nicht nur das Ende von „vielleicht schwanger“ bedeutet, sondern das Ende von „schwanger“. Und das wäre schlimmer gewesen. Dieses ganze Gerede davon, sich nicht zu früh zu viel zu versprechen, ist leicht gesagt, aber schwer getan, denn meine Hoffnungen und Vorahnungen und Ideen kann ich mir leider nicht verbieten. Aber ich bin froh, dass ich abgesehen von Meister-Yoda-artigen Anstrengungen, dies oder das nicht zu denken oder zu fühlen, manche Dinge einfach bleiben lassen kann. Nicht daran zu denken, ob dieses Zwicken ein Baby ist oder eine Blähung – das kann ich nicht. Aber nicht zu Budni gehen und den Test kaufen – das kann ich. Oder nicht ständig die Vorzeichen zu googeln. Es ist nicht leicht, aber zu schaffen.

Ach ja: der Lange findet es doof, der Lange genannt zu werden. Er möchte ab sofort L. sein.

Das wars

Heute war der Test. Eine unfassbar fröhliche Frau hat mir Blut abgenommen, es in ein Röhrchen gepackt, meinen Namen draufgeklebt und mir versichert, trotz Blutung wären meine Chancen „immer noch 50-50“. Hm. Nachdem sie laut Tabelle ursprünglich nur bei 40% lagen, wollte ich daran nicht so recht glauben. Aber der geballte Frohsinn war mir immer noch lieber als die Grabesstimme der Frau, mit der ich am Samstag telefoniert habe. Um kurz vor zwei hatte ich meinen Arzt am Telefon, der mir sagte, der Test wäre leider negativ gewesen. Aber an sich wäre der Zyklus sehr, sehr gut gelaufen, ich hätte also weiter gute Chancen, und ich sollte den Kopf nicht hängen lassen. Also einfach nur Pech? Genau, einfach nur Pech. Und weil ich das jetzt seit Samstag früh wusste, war es auch fast gar nicht schlimm.

Heute morgen habe ich also für eine Weile das letzte Röhrchen Crinone mit einem lustigen kleinen Pupsgeräusch in mich reingedrückt, und ab heute Abend nehme ich wieder die Pille. Und in vier Wochen geht es wieder los mit dem Nasenspray. Außerdem bin ich im Moment wild entschlossen, morgen früh zum ersten Mal wieder joggen zu gehen. Die Schonfrist ist vorbei, dicke Hormonkugel! Jedenfalls bis die nächste Spritze kommt. Und angesichts dessen, dass ich ab heute wieder essen darf, worauf ich Lust habe, sollte ich drei -vier Extrarunden um den Park drehen.

Sonntag, 19. April 2009

Der Feind auf meinem Balkon

Angeblich haben Menschen kein Gedächtnis für körperlichen Schmerz. Ich glaube, das stimmt. Bei mir reichen dreieinhalb Wochen jedes Mal locker, um zu vergessen, wie fürchterlich weh so eine Periode tun kann. Das Gute daran: vor lauter dumpfigen Krämpfen komme ich kaum dazu, traurig zu sein, dass diesmal die Tage noch aus anderen Gründen blöd sind als nur deshalb, weil ich mich krümme wie ein Engerling.

Obwohl die ganze Pleite gefühlt literweise und in Signalfarbe aus mir rausfließt und nicht zu übersehen ist, muss ich mir weiter jeden Tag ein weißes Plastikröhrchen voll Gel einführen und auch sonst so tun, als wäre der Plan immer noch in Kraft. Das hat mir die nette Arzthelferin aus der Fruchtbarkeitsklinik gestern am Telefon gesagt und dabei so einfühlsam und mitleidig geklungen, dass ich am liebsten aufgelegt hätte. Aber ich darf jetzt schon Montag zum Test kommen, und dann besprechen wir, wie es weiter geht. Muss ich jetzt wieder die Pille nehmen, damit ich keine neuen Zysten bekomme? Geht es sofort wieder mit dem Hormon-Nasenspray los? Warten wir lieber noch zwei Monate? Und gibt es irgend eine Erklärung dafür, wieso es diesmal nicht geklappt hat, die über „Pech gehabt“ hinausgeht?

Gestern Abend habe ich gegoogelt, ob meine neuen Balkonkräuter lieber in der Sonne oder im Schatten stehen und wie viel Wasser sie brauchen. Wenn ich schon kein Händchen für die Pflege von Eizellen habe, dann vielleicht ja wenigstens dafür, Basilikum, Schnittlauch, Thymian, Rosmarin, Estragon und Minze am Leben zu halten. Und da stand über Minze nicht nur, dass sie sonnig stehen soll, sondern da stand auch, dass schwangere Frauen um Minze einen Bogen machen sollten, denn sie würde frühzeitige Perioden auslösen. War es am Ende vielleicht das? Die Lammkeule mit Minze, die ich zu Ostern gemacht habe? Oder ist das nur blödes esoterisches Gewäsch? (Da stand übrigens auch, Estragon wäre krebserregend.)
Minze also. Sieht so harmlos, frisch und grün aus, ist aber ein Teufelszeug. Das passiert mir nicht nochmal. Ich habe seit der Einpflanzung vor zehn Tagen keinen Tropfen Alkohol getrunken, nur durchgebratenes Fleisch und keinen rohen Fisch gegessen, keinen Rohmilchkäse, keinen luftgetrockneten Schinken und bin noch nicht mal dem Bus hinterher gerannt. Aber von Minze hatte ich noch nie gehört. Was denn noch alles? Vielleicht ist es ja auch verboten, sich Tulpen ins Zimmer zu stellen, die Strokes zu hören oder Seide zu tragen. Und wenn das so sein sollte, kann ich es beim nächsten Mal bitte vorher wissen?

Samstag, 18. April 2009

Nie wieder die Pille danach

Ich weiß noch, als ich 19 war. Da hatte ich einen Freund und nahm die Pille. Ich bin zwar sehr unordentlich, aber das mit der Pille kriegte ich immer hin. Und wenn ich mal drei Stunden damit zu spät war oder sogar acht, dann haben wir Kondome genommen.
Einmal waren es 12 Stunden, und an einem Samstag ist das Kondom gerissen. Das war für mich ein Notfall. Ich war zwar ruhig, aber auf die Notfall-Art ruhig. So ruhig wie man bleibt, wenn einem auf der Autobahn ein Reifen platzt und man trotzdem alles richtig macht. Ich hab mich angezogen, in der Zeitung nachgeguckt, welches Krankenhaus Notdienst hat, hab mich in meinen R4 gesetzt und bin da hin gefahren. Mein Freund wollte mit, zur Unterstützung. Ich wäre lieber allein gefahren. Im Krankenhaus im Nachbarort angekommen, haben wir festgestellt, dass die sich nicht zuständig fühlten. Ich sollte zu einem niedergelassenen Arzt fahren. Noch einen Ort weiter hatte eine Ärztin Dienst. Aus einer Telefonzelle hab ich sie angerufen, habe die Nummer auf dem Anrufbeantworter abgeschrieben, dann bei der neuen Nummer angerufen und bin auf einer Party gelandet. Im Hintergrund hörte man Boney M. Auf der Party war die Ärztin, aber ich musste mein ganzes Kleingeld reinschmeißen, bis sie jemand unter den Gästen aufgetrieben und ans Telefon gebracht hatte. Sie hatte wohl schon einen im Tee, denn als ich sie dann in der Praxis traf, eine halbe Stunde später, hatte sie sich von ihrem Sohn fahren lassen und war stinksauer. Sie nahm mich in die Mangel wegen meines unverantwortlichen Sexualverhaltens, die Nummer mit dem gerissenen Kondom glaubte sie mir nicht. Endlich rückte sie das Rezept für die Pille danach raus. Die nächste Apotheke mit Wochenenddienst war – raten Sie mal – drei Orte weiter. Auf der Fahrt kamen meinem katholischen Freund Bedenken. Handelten wir richtig, dieses kleine Leben zu vernichten? Ab wie vielen Zellen war ein Kind ein Kind? Konnten wir das verantworten, war unser Seelenheil in Gefahr? Mein Freund war mein Lieblingsmensch. Aber jetzt gab ich Gas, starrte auf die Straße und hätte ihm gerne eins mit dem Weihrauchfass verpasst, hatte aber leider gerade keins bei mir. Als ich das Rezept eingelöst hatte, den Beipackzettel dreimal gelesen hatte und ganz sicher war, dass ich wirklich noch mindestens 48 Stunden Zeit hatte, die Pille zu schlucken, fuhren wir noch zu Freunden, wo wir eingeladen waren. Heute weiß ich kaum noch, wie die alle hießen, aber irgendwann im Lauf des Abends habe ich mit einem der Mädchen darüber gesprochen. Sie meinte, sie hätte die Pille danach noch nie geschluckt, hätte aber gehört, das wäre schon echt eine üble Sache. Mit Kotzen, Schmerzen, und oft würde es schief gehen, tagelang wäre man ein Wrack. Na gut. Ich wusste zwar, dass dieses Mädchen sich bei anderer Gelegenheit eingebildet hatte, von Mate-Tee einen Trip zu haben und nach zwei Hefeweizen nur mit Mühe davon abzuhalten gewesen war, sich auszuziehen (zu ihrer großen Demütigung erfuhr sie am nächsten Tag, dass es die Jungs gewesen waren, die sie davon abgehalten hatten), aber solche Aussichten waren trotzdem nicht schön. Ich wollte nach Hause und es hinter mich bringen. Nachdem ich meinen Freund abgesetzt hatte, lag ich zuhause in meinem Kinderzimmer im Licht der phosphoreszierenden Sternenhimmel-Aufkleber, schluckte die erste der beiden Pillen und wartete auf die Katastrophe. Sie kam zwar nicht, eigentlich passierte genau gar nichts, aber das war trotzdem kein schöner Abend und keine schöne Nacht.

Später hätte ich vielleicht wegen zwölf Stunden keine Pille danach mehr genommen. Aber trotzdem kam es noch drei-vier mal dazu. Ich war immer dankbar, dass es das gibt. Ich habe auch schon ein paar Schwangerschaftstests gemacht, die meisten panisch, aber seitdem ich den Langen kenne, auch ein paar hoffnungsvoll. Immer war eine Menge Aufregung im Spiel, und immer habe ich schon vor dem Erscheinen der Striche versucht, irgendwie zu wissen, ob ich schwanger bin oder nicht. Angeblich haben wir Frauen doch ein Gefühl dafür, so ein geheimnisvolles Urwissen, ob oder ob nicht. Ich hatte jedes Mal keine Ahnung, wenn ich ehrlich war. Nur eine Vorstellung dafür, wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich da etwas sein könnte.

Hätte ich mir die ganze Aufregung sparen können? Waren meine Eileiter auch mit 19 schon nicht zu gebrauchen? Und wenn doch, ab wann nicht mehr? Ist es am Ende so, wie einmal diese fürchterliche Frau meinte: dass ich nun eben selbst Schuld wäre mit meiner Arroganz, ewig Zeit zu haben, und dass es vor fünf Jahren bestimmt noch gegangen wäre?

Fragen, auf die ich vielleicht lieber doch keine Antwort haben will.

Rot ist wohl doch nicht meine Farbe

Heute morgen um halb zehn habe ich meine Tage bekommen. Das wäre ja an sich keiner weiteren Erwähnung wert. Aber ich hab sie drei Tage bekommen, bevor ich zum Schwangerschaftstest gegangen wäre. Nach meinem ersten In Vitro-Zyklus. Nach 13 Spritzen, 60 mal Nasenspray, noch einigen anderen gruseligen Medikamenten, einer Vollnarkose und den Bemühungen von zwei Ärzten und wer weiß wie vielen anderen Menschen in weißen Kitteln, mich schwanger zu kriegen.

Dienstag morgen um neun wäre der Test gewesen. Ich wäre danach zur Arbeit gegangen und hätte versucht, nicht jede einzelne Sekunde daran zu denken, was gerade mit meiner Blutprobe im Labor passiert. In meiner Phantasie wären auch die Laboranten ganz aufgeregt gewesen, hätten gebannt um ihren Bildschirm oder ihren was-weiß-ich-was herumgestanden und sich, wenn der Test positiv gewesen wäre, gefreut wie die NASA nach einem geglückten Raketenstart. Händeschütteln, Schulterklopfen, der Stress der letzten Wochen fällt endlich von allen ab.
Ich hätte vielleicht gerade über eine Finanzbroschüre nachgedacht. Oder über die beste Methode, diese komische Versicherungspolice an den Mann zu bringen. Vielleicht auch auch über diese Tierschutzkampagne, die jetzt schon ewig hier rumliegt. Dann hätte mein Handy geklingelt, und mein Arzt wäre dran gewesen, um mir die großartigen Nachrichten zu überbringen. Ich hätte erst mal nicht gewusst, wie ich gucken soll, vor allem, wenn ich nicht alleine im Büro gewesen wäre. Dann wäre ich aufs Klo gerannt, um mich da zu freuen (wenn auch nicht ZU wild, man will ja nicht fünf Meter vor Zieleinlauf noch alles vermurksen), wäre zurück ins Büro gegangen und hätte so ruhig wie möglich zu meinem Partner gesagt: Es tut mir leid, ich kann dir das jetzt nicht erklären, aber ich muss jetzt nach Hause. Sofort. Ich mach es wieder gut, aber ich hau jetzt ab. Später wirst Du das bestimmt verstehen.

Dann wäre ich zu Baby Waltz am Valentinskamp gegangen und hätte dort einen Schnuller mit HSV-Logo gekauft, wäre in den Bus gestiegen, hätte bei Edeka noch eine Flasche alkoholfreien Sekt gekauft (widerliches Zeug, aber hilft ja nichts) und hätte dann mit dem Schnuller im Mund zu Hause geklingelt.
Ach, das wäre schön gewesen. Der Lange, ich und all die Konjunktive, was hätten wir für einen Spaß gehabt!

Das ist jetzt alles erst mal nicht mehr so. Und das ist traurig. Einerseits.
Andererseits: das war der erste Versuch, es wäre ja fast schon albern gewesen, wenn ich beim ersten Versuch schwanger geworden wäre. Dann ist mir gerade noch eingefallen: In vier Wochen wollen wir nach New York fliegen, und wenn ich schwanger gewesen wäre, hätten wir uns überlegen müssen, ob wir den Flug riskieren wollen. Und wenn wir geflogen wären, wäre das ein New-York-Urlaub ohne dicke blutige Steaks, ohne Bier in Sportkneipen, ohne Whisky und ohne Sushi geworden. So kann ich reinhauen, während all die schwangeren Frauen sich draußen am Steakhouse-Fenster sehnsüchtig die Nasen platt drücken.
Dann darf man auch nicht vergessen, dass der Lange und ich im August kirchlich heiraten, und wenn ich jetzt schwanger geworden wäre, dann hätte ich bis dahin einen richtig dicken Bauch, könnte nicht länger als eine Stunde am Stück stehen und könnte mit Mühe und Not bis Mitternacht aushalten.
Und – und das ist fast das beste daran – vor einer Woche hatte ich zum ersten Mal die Idee zu diesem in-vitro-Blog. Ich glaube ganz sicher, dass es gut tut, darüber zu schreiben (nicht nur mir, sondern auch meinen Freunden und dem Langen, die sich nun nicht mehr jeden Tag meine Befindlichkeiten und Vorahnungen anhören müssen), und ich glaube, dass es hier überall Frauen gibt, denen es gerade ähnlich geht wie mir und die gerne lesen, dass sie nicht die einzige sind, die das alles ganz schön merkwürdig findet. Nur dachte ich vor einer Woche ja noch, das Thema wäre für mich vielleicht schon wieder durch. Ich hätte trotzdem geschrieben, einfach so, zum Spaß, aber ich hätte vielleicht sogar so tun müssen, als würde ich jetzt gerade erleben, was in Wirklichkeit schon drei Wochen her ist. Und das wäre doof gewesen, ein bisschen gelogen und künstlich. Jetzt wird es einen zweiten Zyklus geben, vielleicht auch einen dritten und siebten, und es wird schön sein, diesmal darüber zu schreiben.
Aber traurig ist es trotzdem.